
Intervention
Das Ziel von Intervention ist es, übergriffige Handlungen frühzeitig zu benennen, aufzudecken, zu beenden und wiederholte Grenzverletzungen zu verhindern.
Die Interventionsordnung der DPSG gibt für den Umgang mit sexualisierter Gewalt innerhalb der DSPG ein klares Verfahren vor. Dafür sind immer Diözesanvorstände oder der Bundesvorstand zuständig. Dabei soll sowohl für Betroffene als auch Beschuldigte möglichst eine angemessene Lösung gefunden werden. Das können Mediationen, Selbstverpflichtungserklärungen der Beschuldigten, Präventionsschulungen, Coachings, Ausschlussverfahren usw. sein. In den schlimmsten Fällen (und nach Rücksprache mit Betroffenen) können die Informationen an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet werden.
Für die Meldung von Fällen und alle eure Fragen rund um das Thema Intervention oder die Interventionsordnung wendet euch bitte an Interventiondpsg.de.
Wenn ihr selbst betroffen von sexualisierter Gewalt seid, könnt ihr euch
- bei eurem Diözesanbüro,
- bei den beiden externen Ansprechpersonen,
- bei einer Fachberatungsstelle melden, z. B. bei unserer Partnerin faX (www.fax-kassel.de)
Externe und fachlich ausgebildete Ansprechpersonen
Der Bundesverband hat mit Daniela und Daniel zwei Ansprechpersonen, an die sich alle wenden können, die keine externen Ansprechpersonen auf Diözesanebene haben. Vor allem Betroffene sollen sich an sie wenden können. Die zwei können sie unterstützen und beraten, welche weiteren Schritte in konkreten Fällen gegangen werden können. Sie helfen dabei, herauszufinden, was insgesamt als sich meldende Person getan werden kann und geben Rat, wo weitere (professionelle) Hilfe zu finden ist. Das kann am Ende sein, dass sie den Fall beim zuständigen Diözesan- oder Bundesvorstand melden und ein Verfahren eingeleitet wird. Sie vertreten dann das Anliegen der Betroffenen im Verfahren.
Auch Vorstände und andere können sich bei Daniela und Daniel Rat suchen, wie sie mit Betroffenen oder etwas umgehen, das ihnen gemeldet wurde. Für rein „technische“ Fragen rund um das Thema Intervention oder die Interventionsordnung wendet euch aber bitte an eure Diözesanbüros oder das Bundesbüro (interventiondpsg.de (intervention[at]dpsg[dot]de)).

Daniel Kaiser
Coaching, Therapie und Supervision
Mobil: 015752381936
E-Mail: infodanielkaiser-coaching.de (info[at]danielkaiser-coaching[dot]de)
Warum hast du dich für deine neue Aufgabe entschieden?
Ich habe mich für meine neue Aufgabe als Ansprechperson bei Machtmissbrauch & Sexualisierter Gewalt innerhalb der DPSG entschieden, da ich bei den beiden Themen keine Berührungsängste habe. Ich arbeite schon mehrere Jahre mit Betroffenen/Erfahrenden in verschiedensten Rollen zusammen und behalten einen kühlen Kopf und kann die Menschen gut durch die Prozesse begleiten. Ich finde es besonders wichtig, dass nichts über den Köpfen der Betroffenen entschieden wird. Daher wünsche ich mir, dass Daniela und ich lieber einmal mehr ins Boot geholt werden, bevor jemand einen Nachteil dadurch erfährt.
Welche Erfahrungen hast du in/mit der Jugendverbandsarbeit?
Ich bin als Quereinsteiger bei den Pfadis zur DPSG gekommen und war später selbst Leiter und Bezirksvorstand am schönen Niederrhein. Von daher sind mir die Strukturen auf den verschiedenen Ebenen innerhalb des Verbands gut bekannt. Nun bin ich aber schon länger nicht mehr bei den Pfadfindern (Zum Glück bleibt die Haltung und Einstellung zum Leben und der Natur ). Ich begleite glücklicherweise durch meine Präventionsschulungen für den BDKJ immer wieder verschiedene Verbandsgruppen. Es ist schön zu sehen, dass es immer noch so viele engagierte Menschen gibt!
Wenn du eine Superkraft hättest, welche wäre es und wie würdest du sie in deinem Alltag nutzen?
Wenn ich eine Superkraft hätte, wäre es die Fähigkeit, alles Ungerechte und Machtmissbrauchende wie ein mächtiger Wirbelsturm aufzusaugen und es in Gerechtigkeit und Lebensfreude umzuwandeln. Egal, ob es sich um kleine Ungerechtigkeiten im Alltag oder um große gesellschaftliche Missstände handelt – nichts könnte dieser Kraft entkommen. Überall, wo ich hingehe, würde ich eine Spur der Hoffnung und des Friedens hinterlassen. Stell dir vor, wie ich in einer angespannten Situation, sei es ein Streit oder eine politische Krise, einfach erscheine und mit einem sanften Windzug die negative Energie auflöse. Aus Vorurteilen würden plötzlich Verständnis und Akzeptanz entstehen, und aus Unterdrückung würde Gleichheit und Respekt erwachsen.

Daniela Ernst
Schutzkonzeptberaterin, Systemische Beraterin und Systemische Pädagogin
Mobil: 015785516696
E-Mail: Daniela-Beratungposteo.de
Warum hast du dich für deine neue Aufgabe entschieden?
Es gibt unter dem Dach der DPSG wahnsinnig viele engagierte und motivierte junge Menschen. Es ist sehr wichtig, dass sie sichere Strukturen und passende Beratung in Krisenfällen vorfinden. Als unabhängige Beraterin ist es mir ein Anliegen, in schwierigen Situation zur Seite zu stehen und ein offenes Ohr für Betroffene zu haben. Ich habe mich dazu entschieden, diese Aufgabe wahrzunehmen, weil ich glaube, dass dies die Schutzstrukturen sinnvoll unterstützen kann und weil Betroffene unbedingt vertrauensvolle Unterstützung und Beratung brauchen. Ich bin gerne für junge Menschen da und helfe, wo es nötig ist. Schön, dass ich für Euch da sein kann!
Welche Erfahrungen hast du in/mit der Jugendverbandsarbeit?
Jugendverbandsarbeit ist mir sehr vertraut. Ich habe viele Jahre meines Lebens für einen Jugendverband ehrenamtlich Gruppen betreut und als Referentin in dem Bereich auch hauptamtlich gearbeitet. Daher kenne ich die Strukturen, die Möglichkeiten und Herausforderungen sehr gut und weiß ehrenamtliche Arbeit in höchstem Maße zu schätzen. Durch meine Tätigkeiten im und für den Landesjugendring NRW kenne ich die Arbeit unterschiedlicher Jugendverbände und kenne die Bedarfe der haupt- und ehrenamtlichen Mitglieder, die sowohl in der alltäglichen Arbeit, als auch im Kontext von sexualisierter Gewalt, aufkommen.
Wenn du eine Superkraft hättest, welche wäre es und wie würdest du sie in deinem Alltag nutzen?
Wenn ich mir eine Superkraft aussuchen könnte, würde ich mir die Fähigkeit wünschen, allen Menschen Empathie und Wertschätzung zu vermitteln. Ich hoffe, dass Menschen, die sich wirklich in andere hineinversetzen können – die spüren, wie es ist, ausgegrenzt oder bedroht zu werden – einfühlsamer und respektvoller miteinander umgehen.
Diese Fähigkeit könnte dazu beitragen, ein tieferes Verständnis und mehr Solidarität unter den Menschen zu schaffen. Mein Wunsch ist eine Welt, in der alle einander mit Respekt und Wertschätzung begegnen, in der man sich gegenseitig unterstützt und gemeinsam statt gegeneinander handelt.
Ausschlussverfahren
Ein Werkzeug der Intervention kann ein Ausschlussverfahren sein. Ein Ausschluss aus der DPSG kann aufgrund verschiedener Umstände erfolgen, die das Verhalten, die Integrität oder das Ansehen der Organisation beeinträchtigen. Dazu gehören Regelverstöße, Verletzung von ethischen Standards, Mitgliedschaft in unvereinbaren Organisationen sowie das Vorliegen anderer erheblicher Gründe. Und eben auch Grenzüberschreitungen und Missbrauch.
Der Handlungsleitfaden, welcher hier zum Download steht, ist für alle Mitglieder der DPSG. Er soll bei der Entscheidung helfen, ob ein Ausschlussverfahren notwendig sein könnte oder nicht. Er erklärt Schritt für Schritt, was beim Beantragen, Einleiten und Führen eines Ausschlussverfahrens gegen ein (ehemaliges) Mitglied der DPSG zu tun ist. Er beinhaltet Formulierungshilfen und Vorlagen.
Der Handlungsleitfaden ersetzt aber nicht die Ausschlussordnung der DPSG! Diese sollte man vorher aufmerksam durchlesen.
Für die Meldung von Ausschlussverfahren und alle eure Fragen rund um Ausschlussverfahren wendet euch bitte an Ausschlussdpsg.de.
Kontakt im Bundesbüro
Wenn ihr Fragen zu den Themen Intervention und Ausschluss habt oder einen Fall melden wollt, wendet euch an: