Fairtrade Scouts
Mit der Kampagne Fairtrade Scouts tragt ihr als Pfadfinder*innen die Idee des Fairen Handels in euren Stamm und darüber hinaus. Seid von Anfang an dabei, engagiert euch für und beschäftigt euch mit Fairem Handel und macht eurer Engagement sichtbar!
Hinweis!
Die Webseite der Kampagne befindet sich gerade in einem Umbruch. Der Login-Bereich ist daher aktuell nicht zugänglich. Alle Benutzer*innen bekommen demnächst eine E-Mail mit Infos für die zukünftige Umsetzung der Kampagne.
In jedem Fall wird die Kampagne jedoch fortgeführt!
Die Kampagne
Unser pfadfinderisches Selbstverständnis sagt uns, dass wir „allen Menschen mit Respekt“ begegnen, „mit wachen Augen durch die Welt“ gehen, da helfen, „wo es notwendig ist“ und „tun, was wir sagen“ (Pfadfinder-Gesetz). Aufgrund dieses Verständnisses setzen wir uns in der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) seit vielen Jahren aktiv für den Fairen Handel ein. „Wir wollen fair und ehrlich sein“ singen wir so oft im Lager – mit dem Fairen Handel können wir als Pfadfinder ganz konkret etwas für mehr Fairness in der Welt tun. Produkte wie Kaffee, Schokolade oder unsere Kluft fehlen bei keinem Lager oder Wochenende. – Zahlen wir einen fairen Preis dafür und stammen diese und weitere Produkte aus Fairem Handel, werden dabei die Lebens- und Arbeitsbedingungen benachteiligter Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika verbessert anstatt diese womöglich durch Preise, die die Produktionskosten nicht decken, zu beeinträchtigen.
Bei Fairtrade Scouts können sich alle Stämme mit Fairem Handel beschäftigen und sich für diesen einsetzen. Dazu gehört es auch, dieses Engagement als Stamm kreativ nach außen zu tragen, sodass immer mehr Menschen fair handeln. Besonders engagierte Stämme können sich als Fairtrade-Stamm auszeichnen lassen.
Die Kampagne Fairtrade Scouts wurde vom Bundesarbeitskreis Internationale Gerechtigkeit der DPSG entwickelt und wird von der DPSG getragen. Dazu kooperieren wir mit Fairtrade Deutschland sowie dem katholischen Hilfswerk MISEREOR.
Jetzt mitmachen!
Als Stamm
1) Beschluss der Stammesversammlung
Fasst auf der Stammesversammlung einen Beschluss, dass ihr bei den Fairtrade-Scouts teilnehmen möchtet. Gleichzeitig wird eine Selbstverpflichtung beschlossen, drei Produkte, die regelmäßig im Stamm gekauft werden, ausschließlich aus Fairem Handel zu beziehen.
Damit wollen wir erreichen, dass sich der ganze Stamm bewusst dazu entscheidet, an der Kampagne teilzunehmen. Bei den drei Produkten sollt ihr euch konkret überlegen, welche Produkte, die es aus Fairem Handel gibt, bei euch im Stamm eine Rolle spielen. Trinkt ihr z.B. Kaffee in der Leiterrunde, Tee im Lager oder doch Orangensaft? Bei euch gehört zu jedem Frühstück die Nuss-Nougat-Creme dazu oder ist es der Honig? Und als Süßigkeit zwischendurch gibt es Schokolade, Kekse oder getrocknete Mangos? Überlegt gemeinsam, was bei euch am wichtigsten ist und entscheidet euch, diese Produkte konsequent aus Fairem Handel zu kaufen.
2) Fairtrade-Scout-Team
Gründet ein Fairtrade-Scout-Teams bestehend aus Leiter*innen, Kindern und Jugendlichen.
Um das Projekt Fairtrade Scouts bei euch im Stamm voran zu treiben, braucht ihr engagierte Mitstreiter*innen. Es sollte für alle Stammesmitglieder bekannt sein, wer die Kampagne im Stamm koordiniert. Um dabei den ganzen Stamm zu beteiligen, solltet ihr auf eine gute Mischung zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen achten.
3) Fairer Handel in der Gruppenstunde
Alle Gruppen im Stamm (inklusive der Leiter*innenrunde) beschäftigen sich innerhalb eines Jahres inhaltlich mit dem Thema Fairer Handel.
Bevor es darum geht konkrete Aktionen des ganzen Stammes zu planen, müsst ihr natürlich wissen, worum es beim Fairen Handel geht. Dazu sollen sich alle Gruppen im Stamm mit dem Thema beschäftigen. Dies kann natürlich in den Altersstufen variieren und ihr seid selbst dafür verantwortlich, wie viel Information und Tiefgang ihr benötigt, um den Fairen Handel zu kennen und nach außen zu tragen. Von kurzen Einstiegsspielen und -filmen in der Gruppenstunde über faires Keksebacken bis zum halbjährigen Stufenprojekt ist alles möglich! Ein paar Informationsquellen und Anregungen findet ihr hier.
4) Stammesaktion zum Fairen Handel
Bei mindestens einer Stammesaktion soll Fairer Handel inhaltlicher Bestandteil sein.
Wenn ihr euch in den einzelnen Gruppen mit dem Thema auseinander gesetzt habt, überlegt gemeinsam, was ihr für eine Stammesaktion planen wollt. Möglichst so, dass auch die Öffentlichkeit etwas davon mitbekommt: Eltern, Pfarrgemeinde, Freund*innen… Dabei ist es wichtig, nicht nur trocken und mit erhobenem Zeigefinger Informationen weiterzugeben, sondern den Fairen Handel gemeinsam zu Feiern. Entscheidet selbst, was ihr auf die Beine stellt: Ein Faires Frühstück, einen Stand beim Gemeindefest oder ein ganzes Stammeslager zum Thema. Ein paar Anregungen findet ihr hier.
5) Öffentlickeitsarbeit
Leistet Öffentlichkeitsarbeit vor Ort, z.B. in einer lokalen Zeitung oder in eurem Social Media zu jedem Schritt.
Damit jede*r mitbekommt, dass ihr euch mit Fairem Handel beschäftigt und andere Menschen positive Beispiele sehen, sollt ihr die Öffentlichkeit über euer Engagement und eure Aktionen informieren. Das sind zum einen Beiträge in der lokalen Zeitung, im Gemeindeblatt oder auf eurer Homepage.
Als Bezirk oder Diözese
Info für Bezirke und Diözesen
Da Bezirke und Diözesen sehr unterschiedlich sein können, sind die folgenden Kriterien offener formuliert. Bevor ihr „so richtig“ loslegt, ist es bei Bezirken und Diözesen deshalb sinnvoll, sich mit dem fairtradescoutsdpsg.de (Bundesarbeitskreis Internationale Gerechtigkeit (BAKIG)) abzustimmen, ob die geplante konkrete Ausgestaltung der Kriterien in Ordnung und ausreichend für eure Auszeichnung ist.
Im Großen und Ganzen gilt auch bei auszuzeichnenden Bezirken und Diözesen, dass sie sich vorbildlich für Fairen Handel einsetzen sollen. Wie bei den Stämmen geht es um ein politisches Signal, um eigenes Handeln und Öffentlichkeit. Die zugehörigen Stämme sollen ermutigt werden, ebenfalls Teil der Kampagne zu werden.
1) Versammlungsbeschluss und Selbstverpflichtung
Analog zur Stammesversammlung soll die Bezirks- oder Diözesanversammlung politisch entscheiden, an der Kampagne teilzunehmen. Dazu gehört ebenfalls eine Selbstverpflichtung, Produkte des Fairen Handels zu konsumieren. Hier sind keine drei Produkte festgelegt, sondern es soll überlegt werden, wo im Einflussbereich des Bezirks oder der Diözese regelmäßig Produkte eingekauft oder verkauft werden, die es aus dem Fairen Handel gibt. Das kann das regelmäßige Bezirkslager sein wo Bananen, Kaffee und Süßigkeiten konsumiert werden, die Diözesanbildungsstätte, eigenen Kapuzenshirts etc. Es geht dabei nicht darum, etwas auszusuchen um das Kriterium zu erfüllen, sondern darum zu schauen, wo ihr etwas ändern könnt, so dass ihr möglichst überall wo es relevant und umsetzbar ist auf Fairen Handel setzt. Wenn ihr euch Gedanken macht und zu dem Schluss kommt dass ihr ohnehin schon vorbildlich seid: umso besser – im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit können best practices an andere Stämme, Bezirke und Diözesen kommuniziert werden!
Die Selbstverpflichtung muss dabei nicht unbedingt mit dem initialen Versammlungsbeschluss beschlossen werden, sondern kann vom Fairtrade-Scout-Team erarbeitet und später beschlossen werden, ggf. auch von einem Leitungsorgan oder in einem anderen demokratischen Rahmen.
2) Gründung eines Fairtrade-Scout-Team
Auch auf Bezirks- oder Diözesanebene soll es ein Fairtrade-Scout-Team geben, welches den ganzen Prozess vorantreibt. Das Team kann ganz oder Teilweise aus Mitgliedern eines Arbeitskreises Internationale Gerechtigkeit (oder einem anderen) bestehen, es ist aber auch sinnvoll, hier andere Personen, insbesondere Vertreter*innen aus dem Vorstand, den Stufen, aus Untergruppierungen, Rechtsträgern, Wirtschaftsbetrieben etc. zu involvieren.
3) Beschäftigung mit Fairem Handel
Das Thema Fairer Handel soll in eurem Bezirk oder eurer Diözese ein inhaltliches Thema sein. Das können Multiplikator*innen-Wochenenden für Leitende aus den Stämmen zu Fairtrade Scouts sein, Studienteile zum Fairen Handel oder der Kampagne bei einer Versammlung oder Konferenz, Workshops im Lager oder vieles mehr. Eine Formulierung wie „alle Gruppen im Stamm“ als Kriterium ist hier nicht sinnvoll. Ziel ist es aber, dass möglichst viele Mitglieder der Gruppierung etwas zum Thema Fairer Handel lernen und auch befähigt werden, selbst etwas zum Thema auf die Beine zu stellen, insbesondere in den Stämmen.
4) Bezirks- oder Diözesanaktionen zum Fairen Handel
Bei mindestens einer größeren Aktion soll Fairer Handel inhaltlicher Bestandteil sein. Hierbei geht es insbesondere auch um das Wirken in den Bezirk oder die Diözese hinein. Möglichst viele Pfadfinder*innen sollen bei einer Aktion Kontakt zum Thema Fairer Handel haben, sei es durch ein großes faires Kochduell im Bezirkslager, beim Verteilen von Fairtrade-Rosen in der Fußgängerzone oder bei einer Theateraufführung. Das darf gerne auf die allgemeine Öffentlichkeit ausstrahlen. Natürlich können es auch mehrere kleinere Aktionen sein, die dieses Kriterium erfüllen.
5) Öffentlichkeitsarbeit
Ein Ziel der Öffentlichkeitsarbeit ist es, die Stämme der Gliederung zu ermuntern und zu befähigen, selbst an der Kampagne teilzunehmen.
Aber auch die allgemeine Öffentlichkeit soll natürlich erreicht werden.
Berichtet über die Kampagne durch Pressearbeit in eurer Region oder teilt eure Erlebnisse auf eurer Homepage, in der Bezirks- oder Diözesanzeitung und nicht zuletzt auf Social Media.
Unsere Partner*innen
Fairtrade Deutschland
Die Idee des Fairen Handels gibt es seit Anfang der 1970er Jahre. Die konfessionellen Jugendverbände in der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend (aej) und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) – und somit auch die DPSG – haben bei der Initiierung in Deutschland eine wichtige Rolle gespielt, ebenso wie das katholische Hilfswerk Misereor.
Gründung von Fairtrade Deutschland e.V.
Nachdem in der Anfangszeit faire Produkte vor allem von Aktionsgruppen an Kirchengemeinden verkauft wurden sowie in Weltläden, stagnierte der Absatz auf sehr niedrigem Niveau. Um es vielen weiteren Produzenten zu ermöglichen vom Fairen Handel zu profitieren und ihre Produkte zu verkaufen, wurde 1992 der gemeinnützige eingetragene Verein TransFair (Fairtrade Deutschland e.V.) gegründet. Die Idee war es, mit einem Siegel an Produkten kenntlich zu machen, dass diese aus Fairem Handel stammen, sodass man sie z.B. auch im Supermarkt gut erkennen kann. Gegründet wurde der Verein wiederum unter anderem von den Jugendverbänden und Misereor. Bis heute ist die DPSG Mitglied des TransFair e.V. und ist sogar im Aufsichtsrat des Vereins vertreten. So können wir daran mitwirken, dass sich der Faire Handel im Sinne der Pfadfinderinnen und Pfadfinder und von Kindern und Jugendlichen weltweit weiter entwickelt.
Als unabhängige Initiative handelt TransFair nicht selbst mit Waren, sondern vergibt das Fairtrade-Siegel für fair gehandelte Produkte, sodass man fair gehandelte Produkte einfach erkennen kann. TransFair ist außerdem Träger der Schwesterkampagnen Fairtrade Towns, Fairtrade Schools und Fairtrade Universities. International ist TransFair Teil des internationalen Dachverbandes Fairtrade International, in dem Standards für Fairen Handel (weiter)entwickelt werden – unter gleichberechtigter Beteiligung der Produzentenorganisationen.
Misereor
MISEREOR, das Hilfswerk der katholischen Kirche, hilft den Ärmsten der Armen. Gemeinsam mit einheimischen Partner*innen unterstützen wir Menschen jeden Glaubens, jeder Kultur, jeder Hautfarbe. Seit 1958 – in über 103.000 Projekten – in Afrika, Asien, Ozeanien und Lateinamerika.
MISEREOR zählt zu den Mitbegründern des Fairen Handels und engagiert sich bereits seit Jahrzehnten für fairere Handelsbeziehungen.