Hochbeet bauen
Ein Hochbeet bauen ist ein tolles Projekt im Stamm, für Gruppen, in der Gemeinde oder für zu hause! Wie das geht und was man so zu beachten hat, verraten wir euch hier!
Vorteile eines Hochbeetes
- Die Arbeit kann im Stehen verrichtet werden, das ist rückenschonender
- baut man das Hochbeet als Tischbeet oder als unterfahrbares Beet, dann können selbst Rollstuhlfahrer*innen das Hochbeet nutzen
- Schädlinge werden weitestgehend ausgegrenzt durch die Höhe der Beetkonstruktion
- Längere Kulturzeit der Pflanzen, da die verwendeten Materialien im Beet langsam verrotten und dadurch Wärme erzeugen.
Überlegungen vor dem Bau
Standort
Welchen Untergrund habt ihr? Braucht ihr einen Boden für euer Beet um es transportabel zu machen? Das Hochbeet soll möglichst viel Sonne abbekommen. Deshalb werden die meisten Hochbeete in Nord-Süd-Ausrichtung aufgebaut. Die kurzen Seiten des Beetes zeigen dann in die West-Ost-Richtung.
Material
Hochbeete können aus Holz, Kunststoff, Edelstahl, Steinen usw. bestehen. Will man es selbst bauen eignen sich Steine oder Holz am Besten.
Große Natursteine haben den Nachteil, dass sie ins Rutschen geraten können, so dass man beim Bau sehr sorgfältig vorgehen sollte. Natürlich kann man hier mit Mörtel nachhelfen, dann gestaltet sich das ganze einfacher. Jedoch können dann Reptilien die Steine nicht mehr so gut zum Verstecken benutzen.
Bei Holz gibt es oft Reste oder man bekommt Palletten von Firmen günstig oder sogar umsonst. Besser ist es hier auf kesseldruckimprägniertes Holz zu verzichten, da durch das mit Druck eingebrachte Holzschutzmittel (gegen Pilze und Insekten) auch bedenkliche Stoffe vorhanden sein können.
Näheres dazu:
https://www.palettenbett.com/219/paletten-zu-mobeln-okologische-und-gesundheitliche-aspekte/
Bei unbehandelten Hölzern kann man entweder Douglasie oder Lärche nehmen oder das Holz mit einer Lasur oder Lackierung imprägnieren. Hierbei aber unbedingt auch auf Schadstoffreiheit achten (weiteres unter à https://utopia.de/ratgeber/oekologische-holzlasuren-fuer-innen-und-aussen-die-besten-anbieter/).
Zudem darf das Holz nicht direkt auf dem Boden stehen, sondern sollte vor Nässe geschützt an den Ecken auf Platten oder Steinen stehen.
Größe
Diese ist abhängig davon, ob man im Stehen oder im Sitzen arbeitet und ob es sich um Kinder oder Erwachsene handelt. Will man im Sitzen arbeiten sollte das Hochbeet nicht höher als 60cm sein. Bei unterfahrbaren Beeten muss sich die Höhe nach dem/der Rollstuhlfahrer*in bemessen. Die Länge ist sehr variabel und ganz euch überlassen. Dagegen wird eine Tiefe von maximal 120cm empfohlen, da man ansonsten nicht mehr sehr gut in der Beetmitte arbeiten kann.
Bau des Hochbeetes
Baut ihr euer Hochbeet aus Steinen und habt vorher die Höhe usw. alles festgelegt, dann müsst ihr nur noch gegebenfalls Mörtel anrühren und los geht’s.
Beim Bau mit Holz müsst ihr zuerst das Holz zu recht sägen und zum Beispiel an Eckpfosten die Holzleisten festschrauben. Oder ihr verwendet Palletten und verbindet diese mit Winkeln. Vorher lasieren und trocknen lassen.
Am Boden des Hochbeetes solltet ihr unbedingt ein Nagergitter anbringen und dies auch innen ca.20cm noch hochziehen und festnageln/ tackern. Das verhindert das Eindringen von Wühlmäusen.
Oft wird geraten die Wände von innen mit einer wasserdichten Folie auszukleiden und feszutackern. Bei Steinhochbeeten ist das nicht notwendig. Bei Holzhochbeeten ist es unerlässlich, will man das Hochbeet mehr als ein paar Jahre haben. Holz verrottet innerhalb weniger Jahre, wenn es nicht vor Wasser geschützt wird. Nimmt man Douglasien- oder Lärchenholz hält es etwas länger. Und kleidet man es innen mit Kokosmatten aus ebenfalls. Möchte man trotz des ökologischen Aspekts (Kunststoff wird mit den Jahren brüchig und sehr kleine Teile gelangen in die Erde à Stichwort: Mikroplastik) eine Folie verwenden, so sollte man unbedingt eine ohne PVC verwenden.
Tipps gibt es hierzu unter:
https://www.gartenjournal.net/hochbeet-ohne-folie
https://www.gartenjournal.net/hochbeet-folie-schadstoffe
https://www.teichfolie-otte.de/PE-LD-Teichfolien-93.html
Befüllen des Beetes Schicht für Schicht
Das Hochbeet wird mit fünf Schichten befüllt (von unten nach oben). Diese sind alle etwa gleich hoch (ca. 20cm).
- Baumschnitt, Strauchschnitt, Heckenschicht
- Am einfachsten bei Leuten mit Garten anfragen, ob man hier etwas haben kann. Diese Schicht dient als Drainage.
- Gehäckselte Aste, Rindenmulch,
- Laub, Grasschnitt
- Halbreifer Kompost, Pferdemist, Kuhmist
- Gartenbesitzer, Reitanlagen oder Bauernhöfe fragen
- Fertiger Kompost oder gekaufte Pflanzerde
- Kann beides bei Kompostwerken in der Nähe gekauft werden, darauf achten, dass kein Plastikmüll in der Erde vorhanden ist
Bild von Hochbeet_Natalie
Danach darf eigentlich schon bepflanzt werden. Befüllt man im Herbst das Hochbeet, sackt es über den Winter hin etwas zusammen und man muss gebenenfalls im Frühling nochmal etwas nachfüllen.
Tolle Tipps bekommt ihr auch unter:
https://www.bauen.de/a/hochbeet-selber-bauen-schritt-fuer-schritt-anleitung.html
https://dpsg.de/fileadmin/daten/aktionen/Jahresaktion_2019/Logbuch_web.pdf
Natalie Pasurka Bundesarbeitskreis Ökologie