Aufarbeitung
"Konsequenzen für die Gegenwart ziehen und Erkenntnisse und Wissen für die Zukunft bewahren."
Was ist Aufarbeitung?
Aufarbeitung versucht folgende Fragen zu beantworten:
- In welcher Kultur (der Institution) hat Machtmissbrauch, insbesondere sexualisierte und spiritualisiserte Gewalt, stattgefunden?
- Welche Strukturen haben zum Missbrauch beigetragen?
- Gab es (unter den Verantwortlichen) zum Zeitpunkt des Missbrauchs eine Haltung, die Gewalt begünstigt und Kinder und Jugendliche abgewertet hat?
- Wurde Machtmissbrauch vertuscht und wenn ja warum?
Aktuelles und Veranstaltungen
Bleibe hier auf dem laufenden, was den Aufarbeitungsprozess der DPSG angeht
Erfahrenenforum/Möglichkeiten zur Vernetzung
Wir möchten allen, die innerhalb der DPSG sexualisierte und/oder spiritualisiserte Gewalt erfahren haben, die Möglichkeit geben, sich zu vernetzen und in den Dialog zu treten. Aus diesem Grund bieten wir mehrmals im Jahr ein Erfahrenenforum an- abwechselnd in digitaler Form oder in Präsenz.
Hier wollen wir:
...einen geschützten Raum bieten, in welchem sich niemand unter Druck gesetzt fühlen muss- alles geht, nichts muss- du kannst dich beteiligen, musst dies aber nicht tun wenn du dich nicht gut dabei fühlst (Kamera aus ist auch vollkommen okay)
...einen respektvollen Umgang untereinander gewährleisten, indem alle wertschätzend miteinander umgehen und es kein diskriminierendes Verhalten gibt. „Täter-Opfer-Umkehr“ oder das Absprechen von Betroffenheit findet bei uns keinen Platz
...die Möglichkeit geben, sich auch ohne Institution austauschen zu können
Hier gibt es ebenfalls die Möglichkeit, euch in die ehrenamtliche Erfahrenen Vertretung des Aufarbeitungsbeirats delegieren zu lassen bzw. die aktuelle Erfahrenen Vertretung zu besprechen - ohne Einwirken der Institution. Sollte dies für dich in Frage kommen, oder kennst du jemanden für den dies in Frage kommen könnte, kannst du gerne einen Blick in die Stellenanzeige werfen (siehe unten)
Wenn du als regelmäßig über Termine oder Entwicklungen im Aufarbeitungsprozess informiert werden möchtest, kannst du dich gerne in einen anonymen Verteiler aufnehmen lassen- du kannst gerne schreiben unter aufarbeitungdpsg.de.
Kontakt im Bundesbüro
Der Bundesverband möchte Anlaufstelle für eure Fragen sein. Ansprechpersonen im Bundesbüro sind Jasmin Krannich als Referentin der Bundesleitung und Joschka Hench als Bundesvorsitzender. Sie beantworten alle Fragen, die rund um das Thema Aufarbeitung von Machtmissbrauch in der DPSG aufkommen und unterstützen bei einem konkreten Problemen.
Das Forschungsprojekt
Du möchtest mehr über das Forschungsprojekt erfahren? Das Forschungsteam, Ziele, Forschungsvorhaben und weiteres findest du aktuell auf der folgenden Instagram Seite und bald auch hier.
Pressekonferenz und Aufruf
Am 7. Februar hat unsere Pressekonferenz zum Thema Aufarbeitung von sexualisierter und spiritualisierter Gewalt stattgefunden- den Livestream, sowie den Aufruf des Forschungsteams findest du hier
Leider gab es beim Livestream selber zwischendurch technische Schwierigkeiten.
Aufarbeitung in der DPSG
Von Institutionen wird erwartet, dass sie sexuellen Missbrauch in ihrer Vergangenheit aufarbeiten. Ihnen wird eine Pflicht zugewiesen, durch Aufarbeitung Verantwortung für die Vergangenheit in ihrer Institution zu übernehmen. Diese Erwartung resultiert aus der Überzeugung, das vor allem betroffene Menschen ein Recht auf Aufarbeitung haben.
Die DPSG will Verantwortung übernehmen und positioniert sich deutlich zu den Themen Machtmissbrauch und strukturelle Gewalt, insbesondere mit dem Fokus auf Formen sexualisierter und spiritualisierter Gewalt, und vertritt ihre Anliegen in Bezug auf Aufarbeitung in Kirche, Politik und Gesellschaft.
Die DPSG sieht sich besonders in der Pflicht, den Betroffenen ehrlich zu begegnen, ihnen zuzuhören, ihren Sichtweisen und Bedürfnissen Gehör zu verschaffen und sie zu unterstützen.
Aus diesem Grund hat die 87. Bundesversammlung beschlossen, dass die DPSG einen gesamtverbandlichen Aufarbeitungsprozess zum Thema Machtmissbrauch starten soll. Den Beschluss gibt es hier.
Beirat zum Aufarbeitungsprozess von Machtmissbrauch in der DPSG
Aufgaben des Beirats sind die Begleitung der Zielentwicklung und deren Überprüfung während des Aufarbeitungsprozesses, die Festlegung eines zeitlichen Rahmens, die Auswahl des Forschungsteams, die Beratung und der regelmäßige Austausch über Zwischenergebnisse sowie gegebenenfalls notwendige Anpassungen des Auftrags einschließlich der Abstimmung von Maßnahmen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Die Beiratsmitglieder treffen sich momentan mindestens viermal im Jahr, um sich über den aktuellen Prozessstand zu informieren, kritisch zu begleiten und Anregungen für die weitere Arbeit zu geben.
Finanzrahmen
Im Herbst 2021 wurde in der Mitgliederversammlung des Bundesamt St. Georg e.V. der Kostenrahmen des Aufarbeitungsprozesses (wie unten dargestellt) beschlossen. Da zum Beschlusszeitpunkt keine festen Zusagen für externe Finanzierungsmaßnahmen vorlagen, wurden nur in sehr geringem Maß – nämlich in Höhe von 7.500 € – Drittmittel eingeplant. Der Großteil der beschlossenen Kalkulation wird daher über Eigenmittel des Verbandes finanziert. Sowohl der Bundesleitung, als auch der Mitgliederversammlung war es an dieser Stelle wichtig, dass die Durchführung des Aufarbeitungsprozesses in jedem Fall finanziell ermöglicht wird.
Bei den beschlossenen Mitteln handelt es sich lediglich um Kosten, die im Rahmen des Prozesses entstehen und nicht auf fallbezogene Kosten, wie etwa Entschädigungs- und Anerkennungsleistungen.
Folgender Finanzrahmen wurde von der Mitgliederversammlung des Bundesamts Sankt Georg e.V. für die Aufarbeitung zur Verfügung gestellt:
Gesamtkosten: 649.179,10€
Die Kosten teilen sich wie folgt auf:
Aufarbeitungsteam: 400.500,00€
Aufarbeitungsbeirat: 51.800,00€
Erfahrenenarbeit: 61.356,00€
Personalkosten: 109.023,10€
Sonstige Kosten: 26.500,00€