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Geöffnetes Buch im Archiv

DPSG-Bundesarchiv

Seit 2014 wird im Bundesamt in Neuss das DPSG-Bundesarchiv betreut. Ziel ist es, das Wirken des Verbandes in Kirche und Gesellschaft zu dokumentieren. 

Zuvor bestand im Bundesamt eine nebenberuflich betreute Dokumentationsstelle, in der die Zeitschriften des Bundesverbandes, pfadfinderische Fachliteratur, internationale Publikationen, Protokolle der Bundesversammlungen sowie Plakate, Abzeichen, Filme, Fotos, Dias und Schallplatten aufbewahrt wurden. Die Dokumentationsstelle verfügte auch über Archivmaterial aus der Vorkriegszeit und von der Wiedergründung des Verbandes 1946. 

Diese Inhalte wurden nach Sichtung in das DPSG-Bundesarchiv übernommen. Dazu kommen Akten, Schriftstücke und digitale Daten – also Unterlagen, die im Bundesamt entstanden sind – sowie die Produktionen des Georgsverlages und Nachweise über alle Aktionen und Veranstaltungen des Bundesverbandes. Auch Nachlässe von mit der DPSG eng verbundenen Personen werden in das Archiv aufgenommen. 

Unterlagen der Diözesanverbände, Bezirke, Stämme und Siedlungen werden nur in Ausnahmefällen im DPSG-Bundesarchiv aufbewahrt. Grundsätzlich sind alle Gruppierungen selbst für die sach- und fachgerechte Aufbewahrung verantwortlich. Das DPSG-Bundesarchiv steht dabei allen Untergliederungen gerne beratend zur Seite. 

Als rechtliche Grundlage für das DPSG-Bundesarchiv gelten die Bestimmungen des Codex Iuris Canonici(CIC) zum kirchlichen Archivwesen und die Kirchliche Archivordnung (KAO). 

Archiv-Fachtagung

Pfadfinder*innengeschichte: Archivieren oder vergessen?

Anlässlich des 90-jährigen Bestehens der DPSG 2019 fand an historischer Stätte in Altenberg eine erste Archiv-Fachtagung statt. Die Zusammensetzung der knapp 50 geschichts- und archivinteressierten Teilnehmenden war bunt gemischt: junge und aktive Pfadfinder*innen aus den eigenen Reihen, Altpfadfinder*innen, Freunde*Freundinnen und Förderer*Förderinnen der DPSG, Diözesanvorstände und Gäste aus befreundeten Pfadfinder*innenverbänden. Bei der Eröffnung wurde die von Mechtild Fischer erstellte Bibliographie „Spuren lesen. Die ersten zehn Jahre der DPSG in der deutschsprachigen Literatur“ an den Bundesvorstand übergeben. 
    
Die Themen der Tagung waren ebenfalls sehr vielfältig: Die Veranstaltungen der Georgspfadfinder in Altenberg (M. Fischer), die Zukunft des Archivs und praktische Tipps der Archivarbeit (Dr. J. Winter), Probleme des digitalen Archivs (T. Schröter-Karin M.A.) und ein Brainstorming zur Vorbereitung des 100-jährigen Jubiläums. Besondere Höhepunkte waren der Vortrag von Frau Dr. S. Rappe-Weber (Archiv der deutschen Jugendbewegung, Burg Ludwigstein) über die Rolle der Archive in Jugendverbänden, ein Zeitzeugen-Interview mit Hartmut Keyler (VCP, u. a. Mitglied des Ringausschusses im RdP, Mitglied im WOSM Europakomitee 1968-1972) und Prof. Dr. Dionys Zink (DPSG, u. a. erster Bundesmeister der Jungpfadfinderstufe 1968-1971, Bundesvorsitzender und Vorsitzender des RdP 1971-1976) über die Umbrüche in der deutschen Pfadfinder*innenbewegung 1968 und der Vortrag von Prof. Dr. W. Reinhard (Universität Freiburg) über den Kulturwandel bei den Pfadfinder*innen.  
  
Nach der überaus erfolgreichen Veranstaltung wurde ein gemeinsames Fazit gezogen: Pfadfinder*innenarchive sollten in Zukunft besser zusammenarbeiten. Die auf der Tagung geknüpften persönlichen Kontakte werden die geplante Vernetzung der bestehenden Pfadfinder*innenarchive erleichtern.  

Einsichtnahme & Kontakt

Aktuell wird das Bundesarchiv der DPSG durch einen externen Dienstleister erschlossen.

Anschließend werden die Materialien beim Archiv der deutschen Jugendbewegung auf Burg Ludwigstein deponiert. Das Archiv sammelt und bewahrt Dokumente der deutschen Jugendbewegung sowie von Jugendverbänden und Jugendkulturen seit etwa 1890 bis heute.

Als gemeinsame Einrichtung des Hessischen Staatsarchivs Marburg und der „Stiftung Jugendburg Ludwigstein und Archiv der deutschen Jugendbewegung“ fördert das Archiv der deutschen Jugendbewegung die wissenschaftliche Erforschung dieser Themen und beteiligt sich daran mit Tagungen und Veröffentlichungen. Das Archiv ist der Wissenschaft und der interessierten Öffentlichkeit über den Internet-Zugang zur hessischen Archivdatenbank und in Präsenz zugänglich. So zukünftig auch das Bundesarchiv, nach Abschluss der Erschließungsarbeiten.

Inhaltliche Anfragen zur Geschichte und den Quellen der DPSG können durch den Umzug künftig eher in der Burg Ludwigstein beantwortet werden. Durch die andauernde Erschließung ist hier allerdings erst ab Mitte 2024 mit einer Aussagefähigkeit zu rechnen.

Dafür bitten wir um Verständnis. In sehr dringenden Fällen steht Ida Hildebrand weiterhin als Ansprechperson zur Verfügung. 

DPSG-Bundesarchiv
Ida Hildebrand