Antworten auf eure Fragen an trans* Pfadfinder*innen

Erschienen am: 3. Mai 2022 in Blog
Flagge der Transgender-Personen
dpsg
Am 31.03. war der Transgender Visibility Day, wo sich auf den Social-Media-Kanälen des Verbandes Christina, Anna und Theo vorgestellt haben, drei trans* Pfadfinder*innen, die sich auf verschiedenen Ebenen bei uns im Verband engagieren. Dort gab es auch die Möglichkeit, Fragen an die drei zu stellen, und diese in einem Artikel beantwortet zu bekommen. Und es kamen auch einige Fragen von euch zu verschiedenen Themen zusammen.

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Prononem

Jeder Mensch benutzt Personalpronomen ganz selbstverständlich, wenn er mit und über andere Personen redet, so wie „du“, „er“, „wir“, „sie“. Pronomen werden anstelle eines Namens für eine Person benutzt. Die Pronomen der dritten Person Singular (er/sie/es) sind dabei auch grammatikalisch geschlechtlich. Darum ist es vielen Menschen, und besonders trans* Personen, wichtig, dass die zur Geschlechtsidentität passenden Pronomen benutzt werden. Das kann es/sie/es sein, ein fremdsprachiges Pronomen wie „they“ oder ein neues Pronomen, ein sogenanntes Neopronomen, wie zum Beispiel „nin“.

Pelbagai, Maskottchen der Jahresaktion 2022

Wie spricht man am besten mit/über eine non-binäre Peron/eine Person ohne Pronomen?

Wie mit oder über eine nicht-binäre Person gesprochen wird, kann sehr unterschiedlich sein, und kann euch am besten die Person selber sagen. Keine Pronomen zu benutzen ist dabei eine Möglichkeit, die einige wählen. Dabei benutzt ihr statt des Pronomens einfach immer den Vornamen oder vielleicht auch nur den Anfangsbuchstaben des Namens. Andere Personen fühlen sich wiederum mit einem bestimmten Pronomen wohl, dass sie euch am besten selber mitteilen können.

 

Porträtfoto Anna

Anna:

„In meiner Familie war es recht unterschiedlich, meine Geschwister waren sehr entspannt und es kamen nur ein paar Rückfragen. Meine Mutter war da eher unsicher, da sie auch mit dem Konzept nicht vertraut war, sich weder als Mann noch als Frau zu identifizieren. Darum musste ich sie auch erstmal aufklären, aber ich habe auch keine negativen Erfahrungen gemacht. Beim Rest von meiner Familie bin ich noch nicht geoutet.

Bei den Pfadis bin ich auch nur bei ausgewählten Personen geoutet. Statt einem ‚Coming Out‘, mache ich also ein ‚Inviting In‘, wo ich Personen, denen ich vertraue, zu mir ‚in den Schrank‘ einlade, anstatt mich vor allen zu outen. Meistens wurde mir dann für das Vertrauen gedankt, und gefragt, mit welchem Namen und welchen Pronomen ich angesprochen werden will, da habe ich nur positive Erfahrungen gemacht.“