
Fleisch oder Fahrrad?
Täglich stehen wir vor vielen kleinen Konsumentscheidungen. Doch welche Auswirkungen haben diese? Bei diesem Aktionsspiel werden ganz unterschiedliche Lebensbereiche in den Blick genommen und Entscheidungen getroffen: Was passt zu mir und was nicht? Das Verhandeln und Tauschen in der Gruppe kann losgehen.
Ziel
- Alltägliche Konsumentscheidungen werden bewusst gemacht und hinterfragt. Daneben wird auch dazu angeregt neue Konsummuster auszuprobieren.
- Jede*r stellt ihren*seinen persönlichen Warenkorb zusammen und findet heraus, was sie*er verändern kann und möchte.
Dauer
mind. 45 Minuten
Anzahl der Personen
mind. 5, max. 24
Material
- 120 Spielkarten (Kopiervorlagen auf https//www.nachhaltiger-warenkorb.de )
- Klebeband
Beschreibung
Phase 1: Kartentausch
Vorbereitung
Mischen Sie die Karten. Jeder Spielende erhält 5 – 6 Karten.
Aktion „Tausch dich glücklich!“
Die Mitspielenden tauschen die Karten aller Konsumbereiche untereinander im Verhältnis 1:1. Bei jeder Karte stehen die Spieler vor der Entscheidung: behalten oder tauschen? Wichtig oder weg? Dabei können sie sich frei im Raum bewegen und so viele Karten mit Mitspielenden tauschen, wie sie möchten, bis sie zum nächsten weitergehen. Wenn zwei Spieler dieselbe Karte präferieren, müssen sie verhandeln („Wenn du mir diese Karte gibst, dann…“). Sie tauschen so lange, bis jeder eine optimale Kombination der Karten auf der Hand hält oder die Spielleitung die Tauschphase beendet. Ziel des Tauschs ist, dass die Karten die persönlich wichtigsten Handlungen und Produkte abbilden, an denen die Spieler sich im Alltag orientieren. Es gibt keine richtige und falsche Zusammenstellung, sondern nur die ganz individuelle Kombination – den eigenen Warenkorb.
Phase 2: Auswertung und Verortung
Aktion „Entdecke, was in deinem Warenkorb steckt!“
Was sagt mein Warenkorb über mein Konsumverhalten aus? Diese Frage wird im nächsten Spielschritt in der Gruppe besprochen. Als Impuls kann die Spielleitung folgende Fragen stellen: Welche Karte wollte ich auf keinen Fall weggeben? Welche Karte wollte ich loswerden? Wo komme ich ins Grübeln? Auf jeder Karte finden sich weitere Informationen für die gemeinsame Auswertung: der Konsumbereich (Icons) und der Nachhaltigkeitsgrad (dreistufige Farbcodierung). Bitten Sie die Mitspielenden sich entsprechend ihrer Kartenfarben auf der Skala zu positionieren. Markieren Sie dazu die Nachhaltigkeitsstufen mit Tape, Klebeband oder Schnur auf dem Boden. Als Impuls kann der Spielleitende folgende Frage stellen: Welche Nachhaltigkeitsstufe (Farbe) hast du am häufigsten auf der Hand?
1. Schritt: Aufstellung nach Nachhaltigkeitsstufen
2. Schritt: Aufstellung nach Konsumbereichen
Fragen Sie die Nachhaltigkeitsstufen für jeden Konsumbereich getrennt ab.
Phase 3: Ideenentwicklung und Handlungsimpuls
Aktion „Entwickle Ideen für die Welt von heute, morgen – und übermorgen!“
Im letzten Spielschritt werden die Spielenden aufgefordert, eigene Ideen zu nachhaltige(re)m Konsum zu entwickeln: Was möchten sie verändern? Was brauchen sie dafür? Kopiervorlage A: In Kleingruppen entwickeln sie mithilfe der Kopiervorlage Tipps zu einem für sie relevanten Konsumbereich. Für die Recherche kann „Der Nachhaltige Warenkorb“ genutzt werden. Anschließend stellen die Kleingruppen ihre Ideen den anderen vor. Kopiervorlage B: Jeder Spielende schreibt auf eine kleine Karte, was er verändern möchte. Bei Gruppen, die länger zusammen sind, sammelt der Spielleitende die Karten ein und gibt sie den Teilnehmenden nach vier Wochen zurück. Dann wird geschaut, was wirklich umgesetzt wurde und was nicht. Wie war die Motivation? Hat es Spaß gemacht? Was hat die Umsetzung verhindert? Wie könnte man Hindernisse zukünftig ausschalten?
Spielvarianten
Variante 1: „Drei zur Wahl“
Statt Karten zu tauschen, werden zu einer Konsumhandlung (z. B. Auf mein Gesicht kommt ...) alle drei Verhaltensoptionen (blau, gelb, orange) in einer Kleingruppe zur Diskussion gestellt. Warum verhalte ich mich so? Was hindert mich ggf. an der nachhaltigen Option? Die Spielenden dokumentieren die Argumente und ihre Zuordnung auf einem Plakat. Sollten offene Fragen bleiben, kann ein Auftrag für einen „Faktencheck“ (z. B. im Internet) erfolgen. Das Gleiche wird mit einer weiteren Konsumhandlung fortgesetzt. Nach einigen Runden kommen die Kleingruppen zusammen und stellen ihre Ergebnisse vor.
Variante 2: „Ökoparlament“
Die Teilnehmenden sitzen im Kreis, ein Teil der Konsumkarten wird in die Mitte gelegt. Ein Teilnehmender nimmt sich eine Karte, die zu seinem Konsumverhalten passt. Nun vertritt er sein Konsumverhalten wie ein Politiker im Parlament bzw. Ausschuss. Nach seiner Stellungnahme entsteht eine Pro- und Kontra-Diskussion. Anschließend wird abgestimmt: Wer würde so handeln, wer nicht? Dies wird mit verschiedenen Konsumkarten wiederholt. Anschließend wird die Farbcodierung der diskutierten Karten angeschaut und wie bei Variante 1 kann ein Faktencheck (z. B. im Internet) erfolgen.
Ende für beide Varianten:
Am Ende schreibt jeder Teilnehmende auf, an welcher Stelle er sein Konsumverhalten verändern möchte (Kopiervorlage B). Nach einigen Wochen kann der „Umsetzungserfolg“ gecheckt werden.
Den genauen Ablauf mit Erklärungen zu den unterschiedlichen Phasen gibt es hier
Reflexion
- Welche Folgen hat deine Konsumentscheidung?
- Was gefällt dir an deinen Lebensgewohnheiten nicht?
- Was möchtest du verändern und warum
- Was brauchst du dafür?
Quelle
Aktionsspiel “Fleisch oder Fahrrad?” vom Deutschen Jugendherbergswerk und RENN.süd: